2023: Welche Möglichkeiten bietet ein Solardach?
Ein Solardach bezeichnet ein Dach, das Solarenergie zur Erzeugung von Strom oder Wärme nutzt. In der Regel handelt es sich dabei um ein Dach, das nahtlos in die bestehende Architektur integriert ist und dessen Photovoltaikmodule in die Dachhaut eingebettet sind. Dadurch sind sie von außen kaum erkennbar.
In diesem Ratgeber finden Sie folgende Informationen:
- Verschiedene Arten von Solardächern
- Kosten für ein Solardach
- Fördermöglichkeiten für Solardächer
- Weitere Anwendungsgebiete für Solardächer
Verschiedene Arten von Solardächern
Solardächer lassen sich grundsätzlich in zwei Arten unterteilen: die Indach-Photovoltaik und die Solardachziegel. Beide Varianten zeichnen sich durch ihre moderne, unauffällige Optik aus und erfüllen somit die Anforderungen an ein ästhetisch ansprechendes Solardach.
Indach-Photovoltaik
Die Indach-Photovoltaik zeichnet sich dadurch aus, dass die Solarmodule direkt in die Dachhaut des Hauses integriert werden. Dadurch erfüllt die PV-Anlage nicht nur ihre Funktion zur Stromgewinnung, sondern übernimmt auch die schützenden Eigenschaften des Daches. Hierfür können sowohl mono- oder polykristalline Solarmodule als auch Dünnschichtmodule verwendet werden. Voraussetzung ist jedoch, dass das Hausdach eine Schrägdachkonstruktion aufweist, um eine reibungslose Ableitung von Regenwasser zu ermöglichen.
Vor- und Nachteile
Indach-Photovoltaikanlagen haben den großen Vorteil, dass sie aufgrund ihrer flachen Montage unauffällig und homogen in die restliche Dacheindeckung integriert werden können. Dadurch ergibt sich ein ästhetisch ansprechendes Gesamtbild. Zudem sind Indach-Anlagen aufgrund ihrer flachen Montage weniger windanfällig. Im Neubau kann zudem bei der Dacheindeckung Kosten gespart werden, ebenso bei Dachsanierungen.
Allerdings müssen beim Einsatz von Indach-Photovoltaik im Bestandsbau höhere Kosten einkalkuliert werden. Zudem ist die Hinterlüftung der PV-Module schlechter als bei einer Aufdach-Anlage, was zu Leistungseinbußen führen kann.
Solardachziegel
Schreibe um: Solardachziegel, auch als Solardachpfannen bezeichnet, sind eine innovative Art der Photovoltaikintegration in Dächer. Anders als bei der Indach-Photovoltaik sind hier die Solarmodule in die Form von Dachziegeln oder Dachpfannen integriert. Die Solarmodule sind in der Regel aus Silizium hergestellt und in die Ziegel integriert. Die Ziegel bestehen aus Materialien wie Keramik, Schiefer, Ton oder Kunststoff. Jeder Ziegel ist ein separates Solarmodul, das Strom produziert. Die Solardachziegel werden wie normale Dachziegel oder -pfannen installiert und danach miteinander verdrahtet.
Vor- und Nachteile
Solardachpfannen haben den größten Vorteil in ihrer Optik, da sie sich kaum von normalen Dachpfannen unterscheiden. Sie sind daher die ästhetischste Variante einer PV-Anlage und werden auch im Denkmalschutz zugelassen, was für andere Solaranlagen selten der Fall ist. Zudem können im Neubau die Kosten für die normale Dacheindeckung eingespart werden.
Allerdings ist die Technologie noch sehr teuer, insbesondere im Bestandsbau. Hier müssen hohe Mehrkosten eingeplant werden, da die vorhandene Dacheindeckung komplett entfernt werden muss. Die Verkabelung jedes einzelnen Ziegels ist ebenfalls störanfälliger als bei anderen PV-Anlagen.
Was kostet ein Solardach?
Eine 8 kWp Indach-Photovoltaikanlage im Neubau kostet in der Regel zwischen 11.200 und 16.000 Euro, je nach Art der Solarmodule und der Anzahl der benötigten Solarmodule. Die Kosten für Solardachziegel mit einer Leistung von 8 kWp belaufen sich auf etwa 30.000 bis 40.000 Euro, was einem Preis von etwa 30-40 Euro pro Ziegel entspricht. Es ist jedoch zu beachten, dass bei einer Indach-Photovoltaikanlage im Neubau auch Einsparungen bei den Kosten für die Dacheindeckung möglich sind, während bei der Verwendung von Solardachziegeln zusätzliche Kosten für die Dacheindeckung anfallen können.
Im Falle einer Nachrüstung einer Solardachanlage im Bestandsbau müssen in der Regel höhere Kosten einkalkuliert werden. Der Grund dafür liegt darin, dass die vorhandene Dacheindeckung vollständig entfernt werden muss, um Platz für die Installation der Solarmodule zu schaffen. Dies führt zu einem höheren Arbeitsaufwand und damit zu höheren Kosten im Vergleich zu einer Neubau-Installation, bei der die Kosten für die Dacheindeckung ohnehin einkalkuliert werden müssen.
Förderungen für Solardächer
Die KfW bietet eine Förderung für Solardächer im Rahmen ihres Programms “Erneuerbare Energien – Standard (270)” an. Hierbei handelt es sich um einen zinsgünstigen Kredit, der Laufzeiten von 5, 10 oder 20 Jahren haben kann. Den Kreditvertrag kann man über die Hausbank abschließen. Vor dem Kauf einer Anlage ist es empfehlenswert, sich an die Hausbank zu wenden und sich über die Konditionen zu informieren. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der KfW.
Darüber hinaus gibt es auch den “Wohngebäudekredit” der KfW, der einen zinsgünstigen Kredit für die Sanierung, den Bau oder den Kauf eines Effizienzhauses der Stufe 40 bietet. Leider sind die Mittel für den Kredit Effizienzhaus-Stufen 40 mit Erneuerbare-Energien-Klasse und 40 Plus für dieses Jahr bereits vollständig ausgeschöpft, weshalb ein Antrag derzeit nicht mehr möglich ist.
Andere Einsatzgebiete vom Solardach
Eine Photovoltaikanlage muss nicht zwingend auf dem Dach des eigenen Hauses installiert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, sie auf Garagen, Solar-Carports, Gartenhütten, Wintergärten oder Terrassenüberdachungen zu montieren. So können auch Gebäude ohne Dachflächen für die Stromerzeugung genutzt werden. Dabei müssen jedoch einige Faktoren beachtet werden, wie z.B. die Ausrichtung und Neigung der Fläche sowie die statische Belastbarkeit der Konstruktion.
Carport mit Solardach
Ein Solar-Carport bietet eine großartige Möglichkeit, nicht nur das Haus, sondern auch ein Elektroauto mit Solarstrom zu versorgen, ohne dass dafür eine Genehmigung erforderlich ist. Die Verwendung von Glas-Glas-Modulen ist bei Carports besonders beliebt, da sie Licht durchlassen und ein ästhetisches Schattenspiel erzeugen.
Solardach-Terrasse
Solardächer für Terrassen und Pergolen gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Auch hier sind Glas-Glas-Solarmodule sehr gefragt, da sie nicht nur schön aussehen, sondern auch leicht zu pflegen sind. Wichtig ist, dass das Solardach eine Neigung von mindestens 20 Grad hat und südlich ausgerichtet ist. So kann Regenwasser und Schmutz leicht abfließen und der Winkel zur Sonneneinstrahlung ist optimal. Eine Baugenehmigung ist in der Regel nicht erforderlich, da es sich um eine leichte Konstruktion handelt.
Solardach im Wintergarten
Für einen Wintergarten eignen sich meistens Glas-Glas-Solarmodule oder Dünnschichtmodule als Solardach. Diese sind transparent und passen perfekt zum Design des Wintergartens. Durch die Verwendung von transparenten Modulen fällt viel Licht in den Raum und es entsteht eine angenehme Atmosphäre. Bei einer 20 Quadratmeter großen Fläche liegen die Kosten für die Installation eines Solardachs bei ungefähr 9.000 €.
Fazit
Wenn Sie auf der Suche nach einer ästhetischen, unauffälligen und modernen Solaranlage sind, dann sind Indach-Photovoltaik und Solardachziegel eine gute Wahl. Beide Varianten sind jedoch vor allem im Neubau oder bei einer Dachsanierung empfehlenswert, da im Bestandsbau noch zusätzliche Kosten für das Entfernen und Entsorgen der vorhandenen Dacheindeckung entstehen können.
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